Als Sportphysiotherapeutin zu den Olympischen Spielen….
Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 finden die olympischen Spiele in Paris und in weiteren Sportstätten in Frankreich statt. Standen die letzten Spiele noch im Zeichen der Corona-Pandemie, so hofft die ganze Welt auf spannende und friedliche Spiele in diesem Sommer. Wir haben mit Johanna Wichelmann über Olympia, die Sportphysiotherapie und die Arbeitsgemeinschaft Sportphysiotherapie (AGS) bei Physio Deutschland gesprochen.
Johanna Wichelmann ist in Kiel aufgewachsen. Da kommt man als sportlich interessierter Mensch an zwei Sportarten nicht vorbei: Handball und Segeln haben nicht nur in der schleswig-holsteinischen Stadt, sondern auch im Leben der Physiotherapeutin Johanna Wichelmann einen großen Stellenwert. Schon während ihrer Ausbildung und dem ausbildungsbegleitenden Studium in der Physiotherapie hat Johanna intensiv und auf hohem Niveau selbst Sport getrieben und gleichzeitig das neu erlernte physiotherapeutisches Wissen an Sportler*innen angewendet.
Besonders die Erfahrungen im Segelsport, über die Abläufe, den Umgang mit den Booten, das Verständnis für die Bewegungsabläufe und nicht zuletzt das Beherrschen der „Sprache der Sportart“, helfen der Physiotherapeutin bei der Arbeit mit den Athlet*innen: "Mit meiner Affinität und dem Wissen über das Wettkampfsegeln, bekam ich im Rahmen meiner Anstellung bei Lubinus Aktiv, der Kooperationspartnerpraxis des Olympia Stützpunktes Hamburg Schleswig-Holstein, die Möglichkeit in die Betreuung der Bundeskaderathleten im Bundesstützpunkt Segeln in Kiel einzusteigen“, so Johanna Wichelmann.
Parallel dazu erfolgte die Teilnahme an den für die Akkreditierung zu den olympischen Spielen notwendigen Fortbildungen. "Ich persönlich habe sehr von der Kombination aus Manuelle Therapie und der Myofaszialen Schmerztherapie als Hands-on-Grundlagen sowie dem Athletikcoach (CFSC) und dem Grundkurs der AG Sportphysiotherapie von Physio Deutschland als Hands-off-Grundlage profitiert“, betont die Physiotherapeutin den Stellenwert der Fortbildungen in der Sportphysiotherapie.
Herz schlägt für das Segeln und den Handballsport
Neben den Fortbildungen ist das Wissen über die Sportarten ein wichtiger Teil der sportphysiotherapeutischen Betreuung. Denn: Beispielsweise beim Segeln ergeben sich aus den verschiedenen Bootsklassen ganz unterschiedliche Anforderungen an die Konstitution der Athlet*innen.
"Beim Handballtraining hatte ich Kontakt zu Physiotherapeutinnen, die mich angestachelt haben, Fragen zu stellen und immer mehr zu lernen", so Johanna. Neben der aktiven Laufbahn als Handballerin hat sie dann im Damenhandball den TSV Owschlag in der 3. Liga auch sportphysiotherapeutische betreut.
Olympische Spiele in Tokio
"Die Teilnahme an den olympischen Sommerspielen in Tokio war ein echtes Erlebnis", betont Johanna. Die Athlet*innen hatten ganz besondere Herausforderungen, da ihr Saisonhöhepunkt durch die Pandemie um ein Jahr nach hinten geschoben wurde. „Es hat sich ein großer Zusammenhalt aufgebaut. Naturnahe Menschen der Outdoorsportart Segeln vermissen die Natur ganz besonders. Vor Ort waren covid-bedingt die Aufenthaltsorte auf Hotel und Hafen und Kontaktzeiten auf weniger als 15 Minuten beschränkt. Das war echt nicht einfach“, erzählt die stellvertretende Leiterin der AGS bei Physio Deutschland.
Olympia 2024 – ein Ausblick
Die ganze Welt wird nach Paris schauen, auf die ersten olympischen Spiele nach der Pandemie. Es wird wieder Fanzonen und freie Aufenthaltsbereiche an den Sportstätten geben, die zum Austausch und verweilen zwischen den sportlichen Höhepunkten einladen. Die Segelwettbewerbe werden in Marseille am Mittelmeer ausgetragen. Johanna freut sich auch in diesem Jahr wieder dabei sein zu dürfen. Wir werden berichten.
Über die Arbeitsgemeinschaft Sportphysiotherapie (AGS)
Die AGS feiert in diesem Jahr ihr 55. Jubiläum. Das Netzwerk an Sportphysiotherapeut*innen im Verband hat sich im Vorfeld der olympischen Spiele in München gegründet. Auch bei den kommenden olympischen Spielen werden die Athlet*innen von der AGS ausgebildeten Sportphysiotherapeut*innen betreut werden. "Wir wünschen Team Deutschland viel Spaß und viel Erfolg bei den olympischen Sommerspielen in Paris“, betont Axel Hagemann, Sprecher der AGS.
Wer mehr zu den Angeboten der AGS erfahren möchte, kann online unter www.ag-sportphysiotherapie.de nachlesen.
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