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30.01.2006 – Bundesverband

Bürgerprämie zur Finanzierung der Krankenversicherung

Wissenschaftspreis für Dr. Markus Grabkas Dissertation zur gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland
\"Vor dem Hintergrund künftig dramatisch steigender Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), konzentrierte sich die gesundheitspolitische Diskussion der vergangenen drei Jahre vor allem um die einnahmeseitigen Probleme der GKV. Ein wesentliches Manko in dieser Diskussion war es, dass lediglich die beiden Modelle der Bürgerversicherung und der Pauschalprämien thematisiert wurden\", sagt Dr. Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Er hat sich in seiner Dissertation, die er im Rahmen des Graduiertenkollegs \"Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung\" an der TU Berlin geschrieben hat, mit der gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland beschäftigt und gleichzeitig neue Vorschläge erarbeitet. Markus Grabka kritisiert, dass alternative Reformmodelle weder aufgegriffen noch empirisch geprüft worden sind und daher aus dem Blickfeld der gesundheitspolitischen Diskussion gerieten. Ein weiteres Manko der gesundheitspolitischen Diskussion zur Problematik der Finanzierung besteht darin, dass es an einer ausreichenden empirischen Fundierung zur Bewertung alternativer Finanzierungsmodelle mangelte. In seiner Arbeit hat Markus Grabka einen breit angelegten Vergleich alternativer Finanzierungsmodelle für den sozialen Krankenversicherungsschutz in Deutschland vorgenommen und deren fiskalische Effekte und Verteilungswirkungen überprüft. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass mittel- bis langfristig ein Bürgerprämienmodell als Kompromiss zwischen der Bürgerversicherung und dem Pauschalprämienmodell für den sozialen Krankenversicherungsschutz in Deutschland am besten geeignet wäre. \"Alternative Finanzierungsmodelle einer sozialen Krankenversicherung in Deutschland - Methodische Grundlagen und exemplarische Durchführung eine Mikrosimulationsstudie\" lautet der Titel der Dissertation, die Dr. Markus Grabka 2004 an der TU Berlin abgeschlossen hat. Betreut wurde er von Prof. Dr. Gert G. Wagner vom TU-Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung und Wirtschaftspolitik und von Prof. Dr. Christoph Helberger vom TU-Fachgebiet Wirtschaftspolitik./idw Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Markus Grabka, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Tel.: 030/89789-339, E-Mail mgrabka@diw.de Weitere Informationen unter www.tu-berlin.de/presse/pi/2006/pi20.htm