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22.10.2012 – Verschiedenes

Bundesweite Studie zu "Arbeitsbedingten Erkrankungen bei Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten" - 2012-10-22

Die Studie wird an der Technischen Universität (TU) Dresden durchgeführt. Koopperationspartner sind die Berufsverbände der Physiotherapeuten sowie die Berufsgenossenschaft für Gesundheits- und Wohlfahrtspflege (BGW).Wieso ist diese Studie notwendig?Im Mittelpunkt bisheriger Untersuchungen...
Bundesweite Studie zu "Arbeitsbedingten Erkrankungen bei Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten"

Die Studie wird an der Technischen Universität (TU) Dresden durchgeführt. Koopperationspartner sind die Berufsverbände der Physiotherapeuten sowie die Berufsgenossenschaft für Gesundheits- und Wohlfahrtspflege (BGW).

Wieso ist diese Studie notwendig?


Im Mittelpunkt bisheriger Untersuchungen zu arbeitsbedingten Erkrankungen von Beschäftigten in nichtärztlichen Gesundheitsberufen standen vor allem die physischen und psychosozialen Arbeitsbelastungen von Pflegekräften. Hingegen beziehen sich nur wenige Untersuchungen auf die Belastungen von Physiotherapeuten*, die mit einer Anzahl von etwa 128.000 Beschäftigten eine bedeutende Berufsgruppe im deutschen Gesundheitswesen darstellen. Auf der Grundlage verschiedener Studien bestehen Anhaltspunkte für physische, infektiöse, hautreizende und psychosoziale Arbeitsbelastungen mit daraus resultierenden arbeitsbedingten Erkrankungen (teilweise Berufskrankheiten) bei Physiotherapeuten.


Unklar ist jedoch die Studienlage im Hinblick auf arbeitsbedingte Erkrankungen dieser Berufsgruppe. Um die wichtigsten arbeitsbedingten Belastungen von Physiotherapeuten in Deutschland erfassen zu können, wird aktuell von der TU Dresden und in Kooperation mit sämtlichen Berufsverbänden der Physiotherapeuten sowie der BGW eine deutschlandweite Befragung zu "Arbeitsbedingten Erkrankungen bei Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten" durchgeführt. Dabei werden zufällig ausgewählte Physiotherapeuten angeschrieben und um eine Teilnahme gebeten.


Welche Fragen sollen mit dieser Studie beantwortet werden?


Für einen ersten umfassenden Überblick der Belastungssituation von Physiotherapeuten in Deutschland sollen im Rahmen des deutschlandweiten Projektes (gefördert durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, BGW) die folgenden wissenschaftlichen Fragestellungen beantwortet werden:


Welche Belastungsfaktoren (psychosoziale, muskuloskelettale, infektiöse, hautreizende) führen zu arbeitsbedingten Erkrankungen bei Physiotherapeuten?

Bestehen bei physiotherapeutischen Arbeiten Belastungen, die die Gefahr der Entwicklung einer Berufskrankheit beinhalten? Bei welchen spezifischen physiotherapeutischen Tätigkeiten besteht diese Gefahr der Entstehung einer Berufskrankheit?

Welcher Interventions- bzw. Präventionsbedarf im Arbeitsfeld besteht nach Meinung der betroffenen Beschäftigungsgruppe?

Welchen Nutzen haben Physiotherapeuten von dieser Studie?


Die durch die Studie erwarteten Erkenntnisse sollen Anhaltspunkte zu den hauptsächlichen arbeitsbezogenen Belastungen von Physiotherapeuten in Deutschland geben und mögliche Zusammenhänge zwischen diesen arbeitsbedingten Belastungen und damit einhergehenden Erkrankungen/Berufskrankheiten aufzeigen. Darüber hinaus sollen diese Studienergebnisse deutlich machen, ob und wie häufig in spezifischen physiotherapeutischen Tätigkeitsfeldern Belastungen auftreten, die die Gefahr der Entstehung einer Berufskrankheit beinhalten. Damit wird die Grundlage für die Entwicklung zukünftiger Interventions- und Präventionsstrategien im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie der Betrieblichen Gesundheitsförderung für die Beschäftigungsgruppe der Physiotherapeuten geschaffen.



Fragen zum Projekt richten Sie bitte an maria.girbig(at)tu-dresden.de.


*Aus Gründen der Lesbarkeit wird die Form Physiotherapeuten verwendet. Diese schließt weibliche und männliche Angehörige der Berufsgruppe gleichermaßen ein.