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Was Physiotherapie ist und was sie leistet...

Gewöhnlich wissen nur jene Patient*innen, die schon erfolgreich mit physiotherapeutischen Maßnahmen behandelt wurden, wie wirksam und hilfreich die Physiotherapie ist.

Die Physiotherapie ist eine an der Physiologie und Pathologie orientierte Bewegungstherapie und nutzt spezielle Behandlungstechniken. Sie wird eingesetzt bei Störungen des Bewegungsapparates, des zentralen und peripheren Nervensystems, sowie bei Erkrankungen der inneren Organe und der Psyche.

Mit ihren Behandlungskonzepten ist die Physiotherapie in der Lage, Hilfen zur Entwicklung, zum Erhalt oder zur Wiederherstellung von Funktionen sowohl im somatischen als auch im psychischen Bereich zu geben. Maßnahmen der physikalischen Therapie wie zum Beispiel Massagen, Elektrotherapie, Kälte- oder Wärmebehandlungen ergänzen die aktive Therapie. So sind Krankengymnastik und die Maßnahmen der physikalischen Therapie Teile der Physiotherapie und gehören damit zu den natürlichen Heilverfahren.

Immer mehr Ärzt*innen schätzen die Physiotherapie als Alternative und Bereicherung ihres Behandlungsspektrums. Dem verstärkten Gesundheitsbewusstsein der Menschen kommt es zudem sehr entgegen, ihre Krankheiten nicht nur mit Arzneimitteln behandeln zu lassen.

Als Teil der modernen Medizin entwickelt sich die Physiotherapie ständig weiter. Fort- und Weiterbildung zur Weiterqualifizierung sind daher für die Angehörigen dieses Berufes selbstverständlich.

FAQs zum Berufsbild

Häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions) zum Berufsbild Physiotherapeut/in hat der Deutsche Verband für Physiotherapie für Dich zusammengestellt.

In welchen Bereichen können Physiotherapeut*innen tätig werden?In folgenden Tätigkeitsfeldern können Physiotherapeut*innen eingesetzt werden: in Akutkliniken, Rehakliniken, Therapeutische Einrichtungen, Physiotherapie-Praxen, Betrieben, Selbsthilfegruppen, Kureinrichtungen, Sportvereinen u.v.m.
Welche Beschäftigungsaussichten bestehen für Physiotherapeut*innen?Die Physiotherapie wird auch in Zukunft ein unverzichtbarer Pfeiler der kurativen und rehabilitativen Medizin sowie der Prävention bleiben. Die Zukunft wird aber auch davon abhängen, ob es den Physiotherapeuten gelingt, über den Aufgabenbereich der gesetzlichen Krankenversicherung hinaus neue Aufgabenfelder zu erschließen z.B. in der Prävention. Rehabilitation, bei Selbsthilfeverbänden, in Betrieben u.v.m.. Es gibt viele Aufgaben, sie werden zunehmend in gesundheitsbezogenen Sport- und Freizeitangeboten sowie in gesundheitsbezogenen Informations- und Beratungsangeboten liegen, aber auch in Nebengebieten (z. B. im Wellnessbereich) liegen, denen sich die Physiotherapeut*innen im Anschluss an ihre Berufsausbildung - ebenso wie der kurativen Medizin - zuwenden können. Oftmals findet man in Stellenausschreibungen den Hinweis, dass berufserfahrene Physiotherapeut*innen mit zusätzlichen fachlichen Qualifikationen gesucht werden. Hingegen haben Berufsanfänger gegenüber den Berufserfahrenen den Vorteil, dass die Arbeitgebende in der Regel weniger Lohnkosten haben und nach den Erfordernissen der Praxis fort- und weitergebildet werden können.
Welche Aufstiegschancen gibt es im Beruf des Physiotherapeut*innen?• Leitende(r) Physiotherapeut/in in Kliniken und großen niedergelassenen Praxen • Lehrkraft an Physiotherapieschulen • Für viele Physiotherapeut*innen ist die Möglichkeit, auch in Deutschland als Physiotherapeut*in studieren zu können und einen akademischen Abschluss zu erwerben, eine attraktive Gelegenheit der persönlichen Weiterqualifizierung. Sowohl für diejenigen, die in therapeutischen und nichttherapeutischen gehobenen Positionen des Gesundheitswesens tätig werden wollen als auch für diejenigen, die im Ausland als Physiotherapeut*in arbeiten möchten, ist die akademische Weiterqualifizierung ein wichtiger Schritt zu einer professionellen Qualifizierung. Informationen zu Studienmöglichkeiten finden Sie auf dieser Internetseite unter der Rubrik – Studium.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es im Beruf der Physiotherapeut*innen?Eine permanente Fort- und Weiterbildung im Sinne der Qualitätssicherung ist für Physiotherapeut*innen eine Selbstverständlichkeit. Zu den von den Spitzenverbänden der Krankenkassen anerkannten Weiterbildungen, die zu einer erhöhten Abrechnungsposition führen, gehören: • Manuelle Lymphdrainage • Manuelle Therapie • Krankengymnastik nach Bobath (Kinder oder Erwachsene) • Krankengymnastik nach Vojta (Kinder oder Erwachsene) • Krankengymnastik nach PNF • Gerätegestützte Krankengymnastik Fort- und Weiterbildungen, die das Leistungsspektrum in der physiotherapeutischen Praxis ergänzen und erweitern, werden über die Fachgremien von Physio Deutschland - die Arbeitsgemeinschaften - angeboten. Informiere Dich sich auch über die Internetseite der Physio-Akademie gGmbH www.physio-akademie.de . Hier wird eine Vielzahl interessanter Fort- und Weiterbildungen angeboten. Seit 1.Januar 2007 besteht für Praxisinhaber*innen eine Fortbildungspflicht. Mehr dazu findest Du auf dieser Internetseite unter der Rubrik "Fortbildungspflicht".
Welche Voraussetzungen sind erforderlich, um Sportphysiotherapeut*in zu werden?Sportphysiotherapeut*in darf sich nennen, wer: • die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung "Physiotherapeut*in" besitzt und • die Weiterqualifikation zum Sportphysiotherapeuten/zur Sportphysiotherapeutin erfolgreich absolviert hat. Inhaltliche Fragen zur beruflichen Weiterqualifizierung Sportphysiotherapeut*in richte bitte direkt an die AG Sportphysiotherapie bei Physio Deutschland unter ag-sportphysiotherapie@physiodeutschland. de . Anmeldungen zu Kursangeboten Sportphysiotherapeut*in von Physio Deutschland sende bitte per E-Mail an info@physio-akademie.de .
Wird die ausländische Weiterbildung "Manuelle Therapie" in Deutschland anerkannt?Sofern die Weiterbildung "Manuelle Therapie" nach dem Standard der Internationalen - sogenannten OMTWeiterbildung - absolviert wurde, steht einer Anerkennung als anerkannte Zertifikatsposition durch die Krankenkassen in Deutschland nichts im Wege. Aber Achtung: Bei Zweifelsfällen führt der IKK-Bundesverband in der Regel ein entsprechendes Prüfverfahren durch, das in Einzelfällen sehr langwierig sein kann. Wichtig ist, dass der ausländische Weiterbildungsträger - möglicherweise über eine Dachorganisation - in der IFOMT (International Federation Orthopaedic Manipulative Therapists) organisiert ist. In Deutschland gibt es mehrere Gesellschaften, die die "OMT"- Weiterbildung anbieten und in der DFAMT (Deutsche Föderative Arbeitsgemeinschaft für Manuelle Therapie) organisiert sind. Diese Gesellschaften unterrichten nach dem Standard der IFOMT, so dass diese Weiterbildungen in "Manueller Therapie'" auch im Ausland zum Beispiel für die Aufnahme eines Studiums anerkannt werden.
Wie ist die Bezahlung für Angestellte?Bei tariflich gebundenen Arbeitgebern ist die Höhe der Entgelttabelle des Tarifvertrages Öffentlicher Dienst (TVöD) zu entnehmen. Bei einer dreijährigen Ausbildung gelten i.d.R. die Entgeltgruppen TVöD E 5 bis 8, die Gruppen 9 bis 12 setzen ein Fachhochschulstudium und die Gruppen 13 bis 15 ein Universitätsstudium voraus. Bei nicht tariflich gebundenen Arbeitgebern sind alle wesentlichen Vertragsinhalte - so auch die Höhe der Vergütung - frei vereinbar. Der Tarifvertrag Öffentlicher Dienst (TVöD) kann dabei einen Anhaltspunkt bieten. Beachten Sie, dass es keinen automatischen Anspruch auf eine Höherbezahlung durch ein Studium gibt. In Deutschland wird in der Regel nach Tätigkeitsmerkmalen bezahlt, d.h. ein Physiotherapeut mit akademischem Abschluss wird für die physiotherapeutische Tätigkeit nicht besser bezahlt als der nicht akademisierte Kollege. Allerdings haben Physiotherapeut*innen, die zusätzlich einen akademischen Grad erworben haben, die Chance zur Erweiterung des beruflichen Tätigkeitenspektrums hinsichtlich leitender oder beratender Tätigkeiten bis hin zu wissenschaftlichem oder pädagogischem Arbeiten.
Wie werden physiotherapeutische Leistungen vergütet?Die Höhe der Vergütungen physiotherapeutischer Leistungen orientiert sich am Versicherungsschutz der Patient*innen. Es gibt den "gesetzlich Krankenversicherten" sowie den "Privatpatienten". Beim Personenkreis der gesetzlich Krankenversicherten werden die Vergütungssätze in Verhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen auf Landes- oder auch Bundesebene vereinbart. Die Vergütungssätze sind sodann für die Leistungserbringer (hier: Physiotherapeuten) mit Krankenkassenzulassung verbindlich. Bei Privatpatient*innen, die bei einer privaten Krankenversicherung versichert sind oder bei Beamt*innen, die gegenüber ihrem Dienstherrn Anspruch auf (Teil)-Erstattung ihrer Krankheitskosten haben oder auch bei Personen, die keinen Versicherungsschutz haben, orientiert sich der Behandlungssatz - soweit vor Beginn der Behandlung nichts anderes vereinbart wurde - am in der Region "üblichen Preis". Welchen Betrag Patient*innen sodann von seiner privaten Versicherung erstattet bekommt, richtet sich nach deren vertraglichen Absprache mit der Versicherung.

Qualitätsstandards

Der Weltverband für Physiotherapie (WPT, World Physiotherapy) hat sich zum Ziel gesetzt, die Qualität der weltweiten medizinischen Versorgung durch Einführung und Förderung von Standards in physiotherapeutischer Ausbildung und Praxis zu verbessern.
Der Physio Deutschland - Deutscher Verband für Physiotherapie ist der einzige Mitgliedsverband in der WPT aus Deutschland.
Innerhalb der europäischen Region der WPT (ER-WPT) wurden folgende Dokumente im Sinne von Kernstandards für die Physiotherapeutische Praxis ausgearbeitet.

  • European Physiotherapy Benchmark Statement

  • European Core Standards of Physiotherapy Practice

  • Audit Tools for use with European Core Standards of Physiotherapy Practice

  • Service Standards

  • Framework for Clinical Guideline Development

Die vollständigen Dokumente findest Du in englischer Sprache zum Download unter www.erwcpt.eu
- Physiotherapy and Practice , "Tools and Ressources".