Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen
Im ersten Teil der Veranstaltung ergaben sich durch die Politik zu klärende Punkte und durchaus auch klare Forderungen. So besteht insgesamt beispielsweise weiterhin Unsicherheit über die Testverfahren in ambulanten Praxen. Unklar ist, wer testet und wie die Tests vergütet werden. Große Einigkeit bestand bei der Refinanzierung der Hygieneartikel. Hier reichen die bisherigen Regelungen bei Weitem nicht aus. Auch die Auszahlung des Coronabonus für Mitarbeiter, die Patienten mit einer Covis-19-Infektion behandeln, darf sich keinesfalls auf die Pflege beschränken, sondern muss alle Berufsgruppen berücksichtigen, die an der Versorgung dieser Patienten beteiligt sind. Weitere Themen der Fachberufekonferenz waren zum Beispiel die Videotherapie als Maßnahme, die über die Pandemie hinaus möglich sein sollte, oder auch die interprofessionelle Zusammenarbeit.
Außerdem wurde die weitere Verlängerung der Modellklausel für die therapeutischen Studiengänge skeptisch gesehen und die Akademisierung von allen teilnehmenden Berufsgruppen gefordert. Gerade bei der Modernisierung der Berufsgesetze sei die Politik gefordert.
Prof. Dr. Eckhard Nagel sorgte mit einer Präsentation „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie auf die Berufsausübung der Gesundheitsfachberufe“ für einen umfangreichen Überblick zum diesjährigen Schwerpunktthema. Die Auswirkungen der Pandemie sind weitreichend - medizinisch, aber auch gesellschaftlich. Sie rücken die Gesundheit als besonderes Gut in den Fokus.
Über die Fachberufekonferenz
Die vom Vorstand der Bundesärztekammer gegründete Konferenz mit derzeit 41 Mitgliedsverbänden trat erstmals im April 1989 zusammen. Ziel dieser ständigen Einrichtung, die bisher ein- bis zweimal jährlich getagt hat, ist es, die gegenseitige Information zu verbessern, zur Klärung des Selbstverständnisses beizutragen und in dem sich auseinanderentwickelnden Feld der Gesundheitsberufe im Interesse des Patienten die interprofessionelle Zusammenarbeit zu verbessern, die sektorenübergreifende Versorgung zu fördern und die negativen Effekte der sogenannten Schnittstellen zu minimieren.