12.12.2018
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Bundesverband
Wartezeitenbarometer Physiotherapie: Sprunghafter Anstieg der Wartezeiten im Dezember 2018
In knapp 76 Prozent der Physiotherapiepraxen müssen Patientinnen und Patienten im Dezember 2018 durchschnittlich länger als drei Wochen auf den Start ihrer Behandlungsserie warten. Das ist eine Steigerung um knapp 15 Prozent im Vergleich zur Novemberumfrage. Noch alarmierender sieht es im Dezember bei den Kapazitäten für Hausbesuche aus: Über 79 Prozent der Praxen können ihren Patienten erst nach vier Wochen oder noch später einen Termin für eine Therapie im häuslichen Umfeld anbieten.
Damit liegen die aktuellen Wartezeiten in Physiotherapiepraxen im Dezember deutlich höher als in den fünf Monaten zuvor. Seit Juli 2018 führen die Berufsverbände VPT und PHYSIO-DEUTSCHLAND jeweils zu Beginn eines Monats eine Onlineumfrage zu den aktuellen Wartezeiten in Physiotherapiepraxen durch. Seit Juli haben 6.391 Teilnehmer an sechs Befragungsrunden zum Wartezeitenbarometer Physiotherapie teilgenommen. Am kürzesten waren die Wartezeiten im September 2018 und am längsten jetzt aktuell im Dezember.
„Die Ergebnisse des Wartezeitenbarometers liefern uns weitere Argumente für unsere Gespräche mit den politischen Entscheidern. Der Handlungsdruck ist hoch und die Zeit reif für spürbare Verbesserungen in der Physiotherapie“, zeigt sich Andrea Rädlein kämpferisch. Am 14. Dezember 2018 berät der Bundestag in 1. Lesung über die Vorschläge des Ministers, danach der Gesundheitsausschuss. Am 16. Januar 2019 findet dazu die Anhörung im Ausschuss statt. Wir werden weiter über die nächsten Schritte berichten.
Keine zeitnahe Versorgung mehr möglich
Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie ist Realität. Es fehlen Kapazitäten und die Arbeitsbelastung der Physiotherapeuten ist extrem hoch. 70 Prozent der teilnehmenden Praxen suchen dringend nach Mitarbeitern. Dieser Wert war nahezu konstant in den letzten sechs Monaten. Die Ergebnisse des Wartezeitenbarometers Physiotherapie unterstreichen den Handlungsbedarf. "Die Politik muss jetzt Entscheidungen treffen, die die Situation der Physiotherapeuten in Deutschland schnell und nachhaltig verbessern", betont Andrea Rädlein, Vorsitzende von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Verbesserungsvorschläge zur höheren Vergütung, zur Entbürokratisierung und zur Aufwertung der Therapieberufe liegen auf dem Tisch und sollen laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeitnah im Zuge des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) bis zum 01. April 2019 Realität werden.„Die Ergebnisse des Wartezeitenbarometers liefern uns weitere Argumente für unsere Gespräche mit den politischen Entscheidern. Der Handlungsdruck ist hoch und die Zeit reif für spürbare Verbesserungen in der Physiotherapie“, zeigt sich Andrea Rädlein kämpferisch. Am 14. Dezember 2018 berät der Bundestag in 1. Lesung über die Vorschläge des Ministers, danach der Gesundheitsausschuss. Am 16. Januar 2019 findet dazu die Anhörung im Ausschuss statt. Wir werden weiter über die nächsten Schritte berichten.