16.09.2005
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Bundesverband
Antikörper-Therapie bei Morbus Bechterew erfolgreich
33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)gemeinsam mit 15. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie 14. bis 17. September 2005 im Internationalen Congress Center, Dresden
Patienten mit der häufigen rheumatischen Erkrankung Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) profitieren klinisch von einer Behandlung mit Antikörpern gegen TNF-alpha. Wie jetzt erneut in einer kontrollierten, multizentrischen Doppelblindstudie gezeigt werden konnte, kam es bei einem Großteil der Patienten, die mit dem TNF-alpha-Antikörper \"Infliximab\" behandelt wurden, zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome. Dieses positive Ergebnis konnte inzwischen auch mehrfach durch magnetresonanztomographische Verlaufsuntersuchungen objektiviert bestätigt werden. \"Weitere Untersuchungen müssen nun zeigen, ob sich der Verlauf der Erkrankung auch strukturell langfristig positiv beeinflussen lässt\", sagt Professor Dr. med. Jürgen Braun vom Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne im Vorfeld des Rheuma-Kongresses.
Morbus Bechterew - auch Spondylitis ankylosans (AS) genannt - ist eine rheumatische Erkrankung, die über entzündliche Prozesse zur knöchernen Versteifung der Wirbelsäule führen kann. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass bei aktiven AS-Patienten eine größere Menge Tumornekrosefaktors alpha (TNF-alpha) in den entzündeten Gelenken nachgewiesen werden kann. Eine Behandlung mit dem gegen TNF-alpha gerichteten Antikörper \"Infliximab\" verbesserte bei über der Hälfte der behandelten Patienten die Beschwerden um mindestens 50 Prozent.
Bei jedem fünften Patienten kam es im Beobachtungszeitraum der Studie sogar zu einem kompletten Rückgang der Symptome (Remission). Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Beweglichkeit der Wirbelsäule zunahm und verschiedene Entzündungswerte zurückgingen. Außerdem gewannen die Patienten infolge der Behandlung deutlich an Lebensqualität hinzu. \"Bei einigen Patienten traten aber auch Nebenwirkungen auf, bei denen ein Zusammenhang mit der Medikation nicht ausgeschlossen werden kann\", so Braun, der auf dem 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie wieder neue Studienergebnisse zur Infliximab-Therapie vorstellen wird./idw