Berliner Patientenbeauftragte stellt „Patienten sollen ab sofort besser über ihre Rechte aufgeklärt werden“, zusammen mit ihrem Tätigkeitsbericht und ihrer Bilanz für die Jahre 2006 bis 2008 vor.
Gestern stellte die Berliner Patientenbeauftragte Karin Stötzner das Plakatprojekt „Patienten sollen ab sofort besser über ihre Rechte aufgeklärt werden“, zusammen mit ihrem Tätigkeitsbericht und ihrer Bilanz für die Jahre 2006 bis 2008 vor. Die Berliner Patientenbeauftragte kritisierte die deutlichen Defizite in der Patientenbetreuung und -beratung in Berlin. Patienten klagten über finanzielle Belastungen und Mangel an Fachärzten, die abwanderten, weil sie in anderen Bezirken besser zahlende Privatpatienten finden. Desweiteren klagten Patienten vermehrt über finanzielle Belastungen.
Stötzner bemängelte auch die Krankenhausbetreuung. Der Kostendruck und die Verteilung von immer mehr Arbeit auf immer weniger Angestellte könnten Pflege “im Sinne klassischer Heilungsbegleitung” nicht mehr sicherstellen. Stötzner prangert auch das regionale Ungleichgewicht von niedergelassenen Ärzten an. Danach wird die ärztliche Versorgung in den Ostbezirken der Stadt schlechter.
„Mir wird durch meine Tätigkeit zunehmend deutlich, dass Patientinnen und Patienten mit ihrem Bedürfnis nach Heilung und Zuwendung in der Versorgung oftmals nicht mehr im Mittelpunkt stehen", betonte Störzer. Vielfältige Finanzierungsinteressen oder -zwänge und die Folgen des zunehmenden Wettbewerbs im Gesundheitswesen erschütterten daher bei vielen Menschen das Vertrauen zu ihren Ärztinnen und Ärzten und in eine optimale Krankenhausversorgung. „Ich werde mich auch weiterhin gegen die zunehmende Ungleichbehandlung von Kassenpatienten und Privatversicherten bei Wartezeiten wenden und mich für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen ambulanten Gesundheitsversorgung in allen Berliner Bezirken einsetzen“betonte Stötzner.“ Berlin ist das einzige Bundesland, in dem es eine Patientenbeauftragte gibt.