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14.02.2006 – Bundesverband

Die Weiterbildung ErgoPhysConsult®

Bausteine der Weiterbildung
Die Weiterbildung ErgoPhysConsult® gibt dem Physiotherapeuten Gelegenheit, sein Berufsbild zu erweitern, eventuell zu erneuern oder gar gänzlich neue Wege zu gehen, die als zweites Standbein in der bisherigen Physiotherapie Praxis oder sogar in einem eigenen Unternehmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung münden kann. Wir möchten Neugierde erwecken und dem Physiotherapeuten in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten neue Perspektiven geben. Motivation wirksam aktivieren Mit einem Motivationstag hoffen wir einen neuen Akzent für die Weiterbildung EPC zu setzen. Dieser Motivationstag kann der Beginn der Weiterbildung sein, ist aber nicht verpflichtend. An diesem Tag wird das Berufsbild des ErgoPhysConsultant im Kontext mit den angrenzenden Berufen dargestellt, das Potential des Physiotherapeuten in diesem Arbeitsfeld aufgezeigt und seine Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb dieses Tätigkeitsfeldes vermittelt. Sollte man sich nicht für die weitere Teilnahme an der Weiterbildung entschließen, lässt sich der Tag nutzen, um sich Tipps und Tricks zu den Verhältnissen und dem Verhalten am eigenen Bildschirmarbeitsplatz anzueignen. Bausteine der Weiterbildung Der erste Baustein „Projektentwicklung und Projektablauf“ initiiert die knapp eineinhalbjährige Weiterbildung, die mit einer Abschlussprüfung und der Anerkennung ErgoPhysConsult® endet. Wie für alle Bausteine, konnten wir auch hier eine Expertin mit langjähriger Erfahrung in der betrieblichen Gesundheitsförderung gewinnen. In diesem Baustein werden die Grundlagen für die Arbeitsweise des ErgoPhysConsultant gesetzt und die Ausgangsbasis für die übrigen Bausteine gelegt. Das Arbeitsschutzgesetz und die Bildschirmverordnung als rechtliche Grundlagen für die Durchsetzung betrieblicher Ziele gegenüber Betriebsrat, Personalrat und Unternehmer werden anschaulich dargestellt und erprobt. Verhaltenstraining und Kommunikationstechniken werden in einem zweiten Baustein kundenorientiert geübt. Der Teilnehmer erfährt hier z. B. Sinn und Zweck der Visitenkarte, ihre Gestaltung und darüber hinaus die korrekte Handhabung. Der Aufbau und die Pflege eines Kundenkontaktes werden vom Briefstil bis zum ersten Kundenbesuch geübt. Um den praxisnahen Bezug der Weiterbildung zu verstärken, haben wir uns entschlossen, die bisherigen Bausteine „Bildschirmarbeitsplatz“ und „Steharbeitsplätze“ im dritten Baustein zusammenzulegen und in einem Betrieb als Praktikum zu gestalten. Hier stehen die Grundlagen der Ergonomie im Vordergrund und die Anwendung des Methodeninventars eines ErgoPhyConsultant mit Zollstock, Messinstrumenten, Checklisten, Fragebögen und evaluierter Meßmethoden. Im vierten Baustein gilt es die Methoden des ErgoPhysConsultant zu vervollständigen. Mit dem Blick auf Arbeitsplätze mit Tätigkeiten, wie z. B. Heben und Tragen, Knien, ständiges Stehen wird die Biomechanik belasteter Gelenke beleuchtet. Im zweiten Teil dieses Bausteins werden Test- und Messmethoden vermittelt, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, in ihrer Abschlussarbeit Statistiken anzulegen und auszuwerten. Da es zum Tätigkeitsfeld des EPC`lers gehört, Dokumentationen über Projekttätigkeiten anzulegen, gibt es eine Einführung in den Aufbau einer solchen. Diese Kenntnisse sind die Grundlage für die Abschlussarbeit des EPC`lers, um ein erstes Projekt durchzuführen und später als Referenz vorzulegen. Die Arbeit des ErgoPhysConsultant in Schulen und Kindergärten ist Inhalt des fünften Bausteins. Hier steht das pädagogische Geschick des ErgoPhysConsultant im Vordergrund. Im Unterschied zur Rückenschule wird in diesem Baustein der Schwerpunkt speziell auf die Kenntnisse über die Ergonomie des Inventars eines Klassenraumes oder der „Kita“ sowie den sachgerechten Umgang mit diesen Verhältnissen gelegt. Praxisnah wird der Kundenaufbau und die Kundenpflege in diesen sensiblen Verwaltungsbereichen vermittelt. Im letzten und sechsten Baustein stellen sich die Arbeitsmedizinerin, die Fachkraft für Arbeitssicherheit, der Sicherheitsingenieur und ein Vertreter der Berufsgenossenschaften als Vertreter der gesetzlichen Unfallversicherungen vor. Die Berufsfelder werden in Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen zum ErgoPhysConsultant dargestellt. Der ErgoPhysConsultant kann hier noch einmal seine verhaltensorientierten Aufgaben in der betrieblichen Gesundheitsförderung und in der Zusammenarbeit mit den anderen Berufsgruppen erkennen. Deutlich wird hier der Anspruch der angrenzenden Berufe, im ErgoPhysConsultant einen kompetenten Partner zu suchen, der sein Expertenwissen nutzt, um am Arbeitsplatz Verhalten im Umgang mit den Verhältnissen zu trainieren. Am Ende der Weiterbildung besitzt der ErgoPhysConsultant ein großes Wissen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Für die Abschlussarbeit hat er bereits ein Projekt durchgeführt, dokumentiert und darf somit das Logo ErgoPhysConsult® benutzen. Jetzt heißt es Mut zu haben, den gewohnten Weg des Therapeuten zu verlassen und den harten Weg des selbstständigen Dienstleisters zu gehen. Netzwerke müssen geschaffen werden, Angebote geschrieben werden, der Wettbewerb außerhalb der Kassen, ohne Bevormundung beginnt. Aber gerade dieser neue, manchmal recht beschwerliche Weg ist es, der Spaß macht und uns ErgoPhysConsultants neue Ufer erreichen lässt! Autorin und weitere Informationen: Ulrike Lübbert, www.ergophys.de, uluebbert@aol.com Bei Interesse wenden Sie sich an die Physio-Akademie Wremen, Tel. 04705-951811 (Teil 3 erscheint morgen)