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21.08.2024 – Bundesverband

Ende der Modellklauseln naht: Primärqualifizierende Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie dringend notwendig

Berufsqualifizierende Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gehören nach dem Auslaufen der Modellklauseln in den Berufsgesetzen ab 1.1.25 zum regulären Bildungsangebot.

Mit dem Auslaufen der Modellklauseln zum Jahresende und den Möglichkeiten, die sich mit dem Pflegestudiumstärkungsgesetz vom 16. Dezember 2023 bieten, ist jetzt der entscheidende Zeitpunkt gekommen, die Ausbildung in diesen wichtigen Therapieberufen zu modernisieren und zu professionalisieren. Die Umsetzung primärqualifizierender Studiengänge muss in den nächsten Jahren konsequent verfolgt werden. Eine Orientierung an internationalen Standards, der Ausbau von Forschungsstrukturen und beruflicher Entwicklungspfade ist entscheidend.

„Die vollständig hochschulische Ausbildung ist unerlässlich, um den wachsenden Herausforderungen im Gesundheitswesen kompetent zu begegnen", wird der Sprecher des Bündnisses für Therapieberufe an die Hochschulen, Prof. Bernhard Borgetto, nicht müde zu betonen. „Primärqualifizierende Studiengänge ermöglichen eine effizientere und effektivere Umsetzung interprofessioneller Therapieabläufe basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfordernissen einer künftigen Patientenversorgung“.

Das Bündnis fordert von den Bundesländern:

  • Fortführung bereits bestehender Studiengänge
  • Bereitstellung finanzieller Mittel für den Aufbau und die Durchführung weiterer Studiengänge
  • Fokussierung auf primärqualifizierende Studiengänge in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie
  • Enge Kooperation mit Hochschulen und Fachverbänden

Das Bündnis fordert die Bundesländer auf, die anstehenden Reformprozesse voranzutreiben und gemeinsam mit den Hochschulen angemessene Rahmenbedingungen zu gestalten.

„Die vollständige Akademisierung ist der effektivste Weg, um die Therapieberufe zukunftsfähig zu gestalten und damit die Qualität therapeutischer Interventionen zum Patientenwohl zu steigern", unterstreicht der Bündnissprecher. „Wir fordern die Länder auf, diese einmalige Chance zu nutzen und entschlossen zu handeln. Die Zeit drängt – unsere Patienten und das Gesundheitssystem insgesamt werden von dieser längst überfälligen Modernisierung und Professionalisierung enorm profitieren."

Das Bündnis für Therapieberufe an die Hochschulen erwartet von den Bundesländern, dass umgehend Maßnahmen zur Einführung und zum Ausbau von Studiengängen in den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie ergriffen werden.