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17.09.2009 – Bundesverband

Evidenzbasierte Behandlung von Rückenschmerz

Modellvorhaben zwischen DKV und ZVK vereinbart

Köln, 11. September 2009 – Heute unterzeichneten die DKV Deutsche Krankenversicherung und der Deutsche Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) eine Vereinbarung über ein leitlinienbasiertes Versorgungsmodell für Patienten mit unspezifischen Rückenschmerz. Das auf zwei Jahre angelegte Versorgungsmodell wird ab sofort in 61 ausgewählten Physiotherapiepraxen deutschlandweit getestet.

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<font size=\"1\">v.l.n.r.: Andrea Rädlein (Stv. Vorsitzende ZVK) und Axel Fortmann (Leiter Leistungsmanagement Krankenhaus und Sonderthemen)</font>

DKV-Versicherte, mit standardisierter Heilmittelkombinationsverordnung eines Arztes, werden in den teilnehmenden Physiotherapiepraxen, nach Abklärung des Befundes und Zustimmung des Patienten, leitlinienbasiert behandelt. Mit dem Modellversuch ist eine umfangreiche Dokumentation verbunden, die eine genaue Evaluation ermöglicht. DKV und ZVK haben vereinbart, die Ergebnisse gemeinsam zu analysieren und dann über das weitere Vorgehen einvernehmlich zu entscheiden.

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<font size=\"1\">v.l.n.r.: Eckhardt Böhle (Generalsekretär ZVK), Andrea Rädlein (Stv. Vorsitzende ZVK), Heinz Christian Esser (Geschäftsführer ZVK), Claudia Schloos (Leiterin Leistungsmanagement nicht ärztliche Heilberufe), Axel Fortmann (Leiter Leistungsmanagement Krankenhaus und Sonderthemen) und Claudia Buchwald (Leiterin der Filialdirektion Verbandsgeschäft)</font>

Evidenzbasiertes Behandlungskonzept

Grundlage für das Versorgungskonzept ist die europäische Leitlinie zur verbesserten Behandlung von Rückenschmerzpatienten Cost B13. Als Therapie der ersten Wahl bei subakuten oder chronischen Rückenschmerzen wird die Bewegungstherapie empfohlen. Es gibt eindeutige Evidenz dafür, dass Bewegungstherapie bei der Linderung von Schmerzen und Beseitigung von Funktionsstörungen effektiv ist. Darüber hinaus zeigen Studien, dass Patienten mit Rückenschmerz ohne radikuläre Symptome von der manuellen Therapie profitieren.
Für die Behandlung in der subakuten Phase stehen 18 Behandlungseinheiten zur Verfügung. Die Behandlung in der chronischen Phase beinhaltet 20 Behandlungseinheiten. Die Behandlung erfolgt ausschließlich nach dem Versorgungsmodell. Dazu gehört auch die Durchführung einer standardisierten Dokumentation mit Eingangs- und Abschlussbefund. Voraussetzung zur Teilnahme an dem Modellversuch ist die Zulassung zur Leistungserbringung von KG-Gerät und Manuelle Therapie.

Verbesserte Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit

Mit dem Versorgungsmodell wird die Behandlung von unspezifischen Rückenschmerzen effektiver und effizienter gestaltet – wodurch die direkten Kosten und die Chronifizierungsrate gesenkt werden sollen.
Bereits im Jahr 2007 empfahl der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen eine größere Handlungsautonomie für nichtärztliche Berufsangehörige, um eine verbesserte Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit zu gewährleisten. Die Vereinbarung zwischen DKV und ZVK hat diese Empfehlung aufgegriffen und umgesetzt.