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19.03.2025 – Bundesverband

Fünf-Ländertreffen: deutschsprachige Physiotherapieverbände im engen Austausch

Am 27. und 28. Februar 2025 kamen auf Einladung des Schweizer Physiotherapieverbandes PhysioSwiss die fünf größten Physiotherapieverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz in Bern zusammen. Alle fünf berufsständischen Organisationen sind Mitglied im Weltverband Physiotherapie und international aktiv.

„Der Blick über den Tellerrand und der damit verbundene Austausch zur Weiterentwicklung der Physiotherapie international ist etwas Besonderes“, betont Hannah Hecker, stellvertretende Vorsitzende von Physio Deutschland. Auch, wenn die Gesundheitssysteme beziehungsweise die Regelungen zur Abgabe von Physiotherapie nur bedingt vergleichbar sind, so setzen sich alle Verbände für höhere Vergütungen, bessere Rahmenbedingungen und die fachliche Weiterentwicklung der Physiotherapie ein. Beim Treffen haben die Beteiligten die jeweiligen Vergütungssysteme in den Ländern dargestellt. So kam es beispielsweise in der Schweiz nach 28 Jahren erstmals zu einer Erhöhung, während es in Österreich oder auch in Luxemburg Automatismen für Anpassungen gibt. „Der Austausch zeigt Schnittmengen und liefert Impulse für die eigene berufspolitische Arbeit, das ist sehr wertvoll“, betont Hannah Hecker.

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Physiotherapie

Neben den Vergütungsthemen tauschten sich die Teilnehmenden über mögliche Qualitätskriterien für die Physiotherapie und deren Ausbildung aus. Aktuell ist in der Schweiz beispielsweise die „Advanced Practice Physiotherapy“ (APP) in Form eines Masterabschlusses ein großes Thema. Hierbei geht es um erweiterte Kompetenzen und mehr Autonomie in der Berufsausübung. Dazu gehören etwa die stufenweise Freigabe oder Einschränkung der aktiven und passiven Gelenksmobilisation, die Dosierung von bestimmten Medikamenten und das Entfernen von Nahtmaterial postoperativ. In Absprache mit den behandelnden Ärzt*innen können APP weitere Diagnostik anordnen, ambulante Physiotherapie verordnen oder beenden sowie die Arbeitsfähigkeit bestimmen.

„Unsere Gespräche haben gezeigt, dass der Ausbau von Kompetenzen, eine verstärkte interprofessionelle Zusammenarbeit sowie die Weiterentwicklung der Ausbildung in der Physiotherapie ein internationales Thema ist, an dem sowohl die Einzelorganisationen als auf die Europäische Region des Weltverbandes der Physiotherapie arbeiten“, betont Dr. Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin von Physio Deutschland am Ende des zweitägigen Treffens in Bern.

Der internationale Austausch ist fester Bestandteil der Arbeit von Physio Deutschland. Dieser findet in internationalen Arbeitsgruppen, bei internationalen Meetings, am Rande des Weltkongresses Physiotherapie in Tokio oder in zahlreichen anderen Formaten, statt. Das nächste Treffen der fünf deutschsprachigen Verbände im Weltverband soll 2026 in Wien, Österreich, stattfinden.