Mitglied werden
30.11.2007 – Bundesverband

Fusionsfieber der Krankenkassen

Krankenkassenlandschaft im Jahr 2008

Die Zahl der Krankenkassen hat sich bereits durch die Gesundheitsreform 1992 (Gesundheitsstrukturgesetz) von 1.209 im Jahre 1991 auf 252 im Juli 2006 verringert. Bisher ist es aber nicht möglich gewesen, dass Krankenkassen über Kassenartgrenzen hinweg fusionierten, d.h. eine Innungskrankenkasse konnte sich z.B. nicht mit einer Betriebskrankenkasse zusammenschließen. Diese Möglichkeit wurde mit der letzten Gesundheitsreform geschaffen. Am 1.1.2008 schließen sich die Handelskrankenkasse (HKK) in Bremen und die Innungskrankenkasse Weser-Ems in Oldenburg zusammen, berichtet HAUFE.

Die Ersatzkasse, die nur in Niedersachsen und Bremen "geöffnet", d. h. allgemein zugänglich ist, hat bei einem Beitragssatz von 13,2 Prozentpunkten rund 182.000 Versicherte. Die Innungskrankenkasse bringt 123.000 Personen in die Fusion ein. Ihr allgemeiner Beitragssatz liegt bisher bei 12,9 Prozentpunkten.

Am 1.1.2008 schließen sich die Handelskrankenkasse (HKK) in Bremen und die Innungskrankenkasse Weser-Ems in Oldenburg zusammen. Die Ersatzkasse, die nur in Niedersachsen und Bremen zugänglich ist, hat bei einem Beitragssatz von 13,2 Prozentpunkten rund 182.000 Versicherte.

 BKK Mobil Oil und Krankenkasse Eintracht Heusenstamm (KEH)

 Zwei weitere „gesunde“ Krankenkassen, nämlich einer Arbeiter-Ersatzkasse und eine Betriebskrankenkasse (BKK) schließen sich wird ebenfalls zum Jahresbeginn 2008 zusammen. Es handelt sich um die  Krankenkasse Eintracht Heusenstamm (KEH) und die BKK Mobil Oil in Celle. Aus deren Vereinigung entsteht eine Krankenkasse mit über 1,1 Millionen Versicherten. Der neue Beitragssatz wird bei 12,9 Prozentpunkten liegen. Die KEH wird infolge der Fusion ihren bisherigen Verband, den Arbeiter-Ersatzkassen-Verband (AEV) in Siegburg verlassen. Dieser hat dann nur noch zwei Mitglieder, nämlich die Gmünder Ersatzkasse (GEK) und die HZK (ProfiKrankenkasse für Bau- und Holzberufe). In Verbandskreisen wird deshalb erwogen, dass sich die beiden Ersatzkassen-Verbände AEV und VdAK zusammenschließen werden. Schon bislang arbeiteten die beiden eigenständigen Verbände kooperativ in der gemeinsamen Verbandsgeschäftsstelle in Siegburg zusammen.

AOK Sachsen und AOK Thüringen künftig gemeinsam

Auch die Verwaltungsräte der AOK Sachsen und der AOK Thüringen haben „grünes Licht“ für eine Vereinigung ihrer Krankenkassen zum 1.1.2008 gegeben. Sie einigten sich auf den Namen "AOK PLUS – Die Gesundheitskasse fürs Sachsen und Thüringen". Die neue Krankenkasse mit 2,8 Millionen Versicherten wird die sechstgrößte Krankenkasse in Deutschland werden. Der Beitragssatz in Thüringen wird auf den recht günstigen Satz der sächsischen AOK, 12,9 Prozentpunkte, gesenkt. Bisher liegt der Beitragssatz in Thüringen bei 13,6 Prozentpunkten. Die 175 Geschäftsstellen in Sachsen und Thüringen sollen erhalten bleiben. Ebenso soll es keine Schließungen und auch keinen Personalabbau geben. Der Sitz der neuen Krankenkasse wird in Dresden sein. Erfurt wird Sitz der neuen Pflegekasse sowie einer Immobilien-GmbH werden. Dank dieser Fusion sollen Arbeitgeber und Versicherte in Thüringen rund 50 Millionen Euro an Krankenkassen-Beiträgen pro Jahr sparen.

Knappschaft

Der Bundestag erlaubte dem Bereich Krankenversicherung der Bochumer Deutschen Rentenversicherung Knappschaft –Bahn-See (KBS), sich die Hamburger Seekasse per Eingliederung einzuverleiben. Das Parlament nutzte dazu einen bereits in der Beratung befindlichen Gesetzentwurf, um die für das Vehikel „Eingliederung“ notwendigen Passagen einzufügen, berichtet „Dienst für Gesellschaftspolitik“(dfg). Damit stehe im Jahr 2008 das Ende einer zweiten Kassenart vor der Tür, nachdem durch die anstehende Fusion der BKK Mobil Oil mit der Arbeiterersatzkasse KEH schon der Arbeiter-Ersatzkassen-Verband (AEV) gesprengt wurde.  

Mit Material von HAUFE und dfg