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27.06.2006 – Bundesverband

Hüftschmerz bei Kindern: Morbus Perthes möglich

Haben Kinder im Wachstumsalter dauerhaft Hüftschmerzen, kann das auf Morbus Perthes hinweisen. Das erklärt Gunhild Kilian-Kornell vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in München.
So wird die krankhafte Mangeldurchblutung des Hüftkopfes bezeichnet, die zu Veränderungen in der Hüfte, zu Beinverkürzung und längerfristig auch zu Arthrose führen kann. \"Auch wenn Kinder nach Belastungen zu hinken beginnen und über Oberschenkel- oder auch Knieschmerzen klagen, können dies Anzeichen für Morbus Perthes sein.\" Bei der Diagnose überprüft der Arzt zunächst, ob die Hüftbeweglichkeit eingeschränkt ist. Anschließend können Ultraschalluntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie nötig sein. Wird tatsächlich Morbus Perthes festgestellt, muss das Kind in der Regel zur Krankengymnastik, um die Beweglichkeit der Hüfte zu verbessern und die Beinmuskulatur zu stärken, erklärt Kilian-Kornell. \"Wichtigstes Ziel der Behandlung ist, eine Deformierung der Hüfte zu verhindern.\" Bei starken Schmerzen und geringer Beweglichkeit müssen zeitweise Krücken das Hüftgelenk entlasten. Unter Umständen ist auch eine Operation erforderlich. \"Die Erkrankung erfordert viel Geduld, denn mit oder ohne Operation sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, um eine Ausheilung zu gewährleisten\", sagt Kilian-Kornell. Auch wenn hohe sportliche Belastungen zunächst nicht erlaubt sind, können und sollen Kinder nach ihrer Genesung wieder Sport treiben. Vor allem Radfahren und Schwimmen sind das Hüftgelenk schonende Sportarten. Die Ursachen von Morbus Perthes sind bis heute nicht geklärt. Insbesondere bei Jungen im Alter von fünf bis acht Jahren treten die ersten Symptome auf - vier Mal häufiger als bei Mädchen. Aber auch Kleinkinder und Teenager können betroffen sein. Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de/dpa