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Bei der Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln besteht eine Unter-, Über- und Fehlversorgung, die Beitragsgelder der gesetzlichen Krankenkassen verschwendet. Zu diesem Ergebnis kommt der „GEK-Heil- und Hilfsmittelreport“, den Wissenschaftler der Universität Bremen im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse GEK erstellt haben. Hilfsmittel sind unter anderem Rollstühle, Hörgeräte oder Brillen. Zu den Heilmitteln gehören unter anderem Physiotherapie, Krankengymnastik oder Logopädie. Im Jahr 2005 entfielen auf diesen Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung rund 9,2 Milliarden Euro.

Erwartungsgemäß hoch liegt laut Report der Anteil an Hilfsmitteln mit 46 Prozent bei den über 80-jährigen Versicherten. Aber auch rund 19 Prozent der zehn- bis 20-Jährigen erhalten Hilfsmittel. Bei Heilmitteln liegt einer der Schwerpunkte bei Kindern: 13 Prozent aller Kinder bis zehn Jahre bekommen eine Heilmittelverordnung. So seien beispielsweise sensomotorisch perzeptive Störungen keine typischen Erkrankungen bei Kindern. Trotzdem liege der Altersdurchschnitt für deren Behandlung bei 14,5 Jahren. 67 Prozent der Patienten sind jünger als zehn Jahre. Das Durchschnittsalter in der logopädischen Einzelbehandlung lag 2005 bei 13 Jahren.

„Der Verdacht der \'Medizinierung\' sowohl im Leistungsbereich der Logopädie wie auch bei der Ergotherapie liegt nahe, wenn dem gesellschaftlichen Problem der Zunahme von Entwicklungsstörungen mit medizinisch-therapeutischen Maßnahmen begegnet wird“, erklärte Prof. Dr. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen und einer der Autoren des GEK Heil- und Hilfsmittelreports.

Analog zu Arzneimitteln fordert die GEK als Ergebnis ihrer Studie auch für Hilfsmittel eine Höchstpreisregelung. Eine solche würde Preisdifferenzen von mehr als 100 Prozent für das gleiche Produkt verhindern. © hil/aerzteblatt.de
20.09.2006
Siehe hierzu ZVK-news
Nachricht vom: 21.09.2007
Erste Analyse des ZVK zum GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2007