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Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erteilte am Mittwoch eine klare Absage bezüglich höherer Zahlungen an die Krankenhäuser. Der stellvertretende GKV-Vorsitzende Johann-Magnus von Stackelberg betonte, dass den Kliniken durch die Anbindung an die allgemeine Lohnentwicklung und wegfallende Zahlungsverpflichtungen 2009 ohnehin bereits rund 1,5 Milliarden Euro mehr zur Verfügung stehen als in diesem Jahr. 51 Milliarden Euro heißt die Zahl, damit kommt etwa ein Drittel aller Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung dem stationären Bereich zu. Seit 1995 wächst der Krankenhaus-Anteil an den Gesamtausgaben deutlich. Aus diesem Grund sind Forderungen der Krankenhausgesellschaft nach zusätzlichen 6,9 Milliarden Euro für 2008 / 2009 unangemessen, so der GKV weiter.

Heftige Kritik gab es vom GKV-Vize an einem Referentenentwurf zur Krankenhausreform aus dem Bundesgesundheitsministerium. In dem Entwurf wurden nochmals Mehrausgaben in Höhe von 1,5 Milliarden Euro festgeschrieben und das ohne das irgendwelche Verbesserungen in der Versorgungsqualität oder Kosteneffizienz enthalten sind. Es fehlt im Entwurf jede Möglichkeit für die Krankenkassen, die Krankenhausleistungen auszuschreiben und mit guten und effektiven Häusern Einzelverträge abzuschließen.

Vorstandsmitglied der AOK-Rheinland-Hamburg, Cornelia Prüfer-Storcks betonte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch: „Dieser Entwurf schadet dem Wettbewerb um Qualität.“ NRW sei davon besonders betroffen, da die hohe Krankenhausdichte eigentlich besonders gute Voraussetzungen für Wettbewerb biete. Ebenso der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Entwurf deutlich kritisiert. „Der Einstieg in den Wettbewerb um Qualität und Effizienz im Krankenhausbereich ist die wichtigste Maßnahme für eine bessere und dauerhaft finanzierbare Versorgung“, sagte Lauterbach dem Blatt. Andernfalls werde „nur mit der Gießkanne immer mehr Geld ins System“ gegossen, ohne dass Patienten und gut arbeitende Kliniken etwas davon hätten, so Lauterbach weiter.

Quelle: topnews.de