18.04.2017
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Länderverbund Nordost
Mobilität nach Schlaganfall – Analyse im Rahmen der Leitlinienarbeit von PHYSIO-DEUTSCHLAND
Reina Tholen, Susanne Saal, Heike Wittenberg, Jochen Quintern, Klaus Martin Stephan und Christian Dohle haben für die Leitliniengruppe der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) Stellung bezogen zur Beziehung bei der Behandlung der Mobilität nach Schlaganfall. Die Ergebnisse der Auswertung von neun randomisierten kontrollierten Studien zur Dosis-Wirkung-Beziehung und zwei systematischen Übersichtsarbeiten sind nun in einem Artikel in der Fachzeitschrift Neurologie & Rehabilitation erschienen.

Ergebnisse sind praxisrelevant für Physiotherapeuten
Die Auswertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse hat ergeben, dass sich im subakuten Stadium ein deutliches Mehr an spezifischem Beintraining beziehungsweise Gehtraining positiv auf die Gehfähigkeit, Gehgeschwindigkeit und die Gehstrecke auswirkt. Dabei verbessern 30 Minuten Gehtraining pro Tag die Gehfähigkeit und es sind 60 Minuten zusätzliche Therapie pro Woche erforderlich, um die Gehstrecke zu verlängern. Bei Patienten im chronischen Stadium wirken sich 60 Minuten zusätzliches Gehtraining auf die Gehgeschwindigkeit und Gehstrecke aus. Grundsätzlich muss es sich um spezifisches Beinfunktions- oder Gehtraining handeln. Ein unspezifisches Funktionstraining erzielt keine vergleichbaren Ergebnisse. Fazit: "Wer das Gehen verbessern will, muss auch Gehen üben". Entsprechend lauten die Empfehlungen der S2e-Leitlinie Rehabilitation der Mobilität nach Schlaganfall (ReMoS). Die Evidenz kann hier nachgelesen werden:Tholen R, Saal S, Wittenberg H, Quintern J, Stephan KM, Dohle C (2017) Dosis-Wirkungs-Beziehungen bei der Rehabilitation der Mobilität nach Schlaganfall. Neurologie & Rehabilitation 23(1): 39-44 (Volltext für Abonnenten/gegen Rechnung)