Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
Die Myelodysplastischen Syndrome (MDS) sind Erkrankungen, bei denen das Knochenmark nicht mehr für ausreichende Blutbildung sorgt. MDS betrifft überwiegend ältere Menschen und ist auch als Vorform der Leukämie bekannt. Es gilt als häufigste Erkrankung des Knochenmarks und Blutes in dieser Altersgruppe. Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, seit 25 Jahren ein Zentrum der weltweiten MDS-Forschung, lädt zusammen mit der Deutschen Leukämie-Liga e.V. und der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe zu einem Patiententag für Patienten, Angehörige, Ärzte und Pflegende ein.
Heilbar ist MDS für die Mehrheit der Erkrankten nicht, neuere Forschungsergebnis sind aber bereits anwendbar: Eine präzise Diagnostik hilft abzuschätzen, welcher Patient von welcher Behandlung am meisten profitiert. Heute stehen neben der Transfusion benötigter Blutbestandteile mehrere wirksame Medikamente zur Verfügung, mit denen viele Patienten erfolgreich behandelt werden. Dazu gehören Erythropoietin, kurz EPO, ExJade, ATG, Lenalidomide, spezielle Medikamente für Hochrisiko-Erkrankungen und bekannte, wie Thalidomid. Der Wirkstoff, der als Schlafmittel Contergan in den 60er Jahren einen der größten Arzneimittelskandale ausgelöst hatte, ist nicht nur höchst erfolgreich als Mittel gegen Lepra sondern auch, wie neue Studien beweisen, bei MDS zur Verbesserung des Blutbildes.
Entscheidend beigetragen zu den Fortschritten bei der Erforschung und Behandlung von MDS hat das größte weltweite MDS-Register in Düsseldorf, das Erkrankungen in ihrem Verlauf dokumentiert. Das Register, aufgebaut von Professor Carlo Aul und heute geleitet vonProf. Dr. Ulrich Germing, wurde 25 Jahre alt./idw