Physio Deutschland weist auf ein neues Forschungsprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Mädchen und jungen Frauen mit Menstruationsschmerzen hin
Projektziele und Struktur: Das MeMäF-Projekt, das im Frühjahr 2024 gestartet ist, verfolgt das Ziel, Menstruationsschmerzen zu lindern und Mädchen sowie junge Frauen mit einem erhöhten Risiko für Endometriose frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln.
Das hybride Versorgungsmodell kombiniert digitale und klinische Komponenten und besteht aus zwei Versorgungsstufen:
1. Digitale Unterstützung: Zunächst dürfen 3.000 Teilnehmerinnen im Alter von 16 bis 24 Jahren die App „period.“ nutzen, um ihre Menstruation und begleitende Symptome zu tracken sowie medizinisches Expertenwissen und Anleitungen zur Selbsthilfe zu erhalten.
2. Klinische Versorgung: Teilnehmerinnen mit einem erhöhten Risiko für Endometriose werden anschließend identifiziert und erhalten die Möglichkeit, sich im Endometriose-Zentrum der Charité spezialisierter Behandlung zu unterziehen.
Relevanz für die Physiotherapie:
„Für Physio Deutschland ist dieses Projekt von besonderer Bedeutung, da Menstruationsschmerzen oft mit Muskelverspannungen und anderen Beschwerden einhergehen, die durch physiotherapeutische Behandlungen gelindert werden können“, sagt Dr. Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin von Physio Deutschland. Die digitale Komponente der App „period.“ bietet zudem eine Plattform für präventive Maßnahmen und fördert die Selbsthilfe, was ein wichtiger Baustein in der ganzheitlichen Versorgung ist.
Stimmen aus dem Projekt:
- „Starke Menstruationsschmerzen sind nicht normal. Zu lange wurde Menstruierenden suggeriert, dass sie die Schmerzen ertragen sollen. Diesem Missstand wollen wir ein Ende setzen," erklärt Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leitung Endometriosezentrum Charité.
- „Im Forschungsprojekt MeMäF kombinieren wir moderne digitale Möglichkeiten mit solidem medizinischem Expertenwissen, um den Teilnehmerinnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie aktiv zu ihrer eigenen Gesundheit beitragen können," ergänzt Prof. Dr. med. Claudia Witt, Projektleiterin von MeMäF.
Über das Forschungsprojekt: Das MeMäF-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit weiteren Institutionen in Deutschland (unter anderem mit BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse). Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt circa 6,6 Millionen Euro gefördert. Hier geht es zur Pressemeldung.
Projektseite Innovationsfonds G-BA:
Teilnahmebedingungen, weitere Informationen und zum Download der App geht es hier lang: