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09.02.2008 – Bundesverband

Ringfinger verrät Arthroserisiko

Das Längenverhältnis von Zeige- zu Ringfinger ist bei Männern und Frauen nicht gleich. Männer haben üblicherweise einen kürzeren Zeige- als Ringfinger, während beide bei Frauen etwa gleich lang sind. Offenbar hat das Längenverhältnis aber noch eine andere Bedeutung.

Wie der Studienleiter Prof. M. Doherty, Universität Nottingham/GB, sagt, stellt das Längenverhältnis von Zeige- zu Ringfinger offenbar einen neuen Risikofaktor für die Entwicklung einer Arthrose dar. Insbesondere Frauen, die das männliche Muster aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Kniegelenksarthrose. Ein kürzerer Zeigefinger ist also schlecht für die Gelenke.

Diese Aussagen beruhen auf einer Fall-Kontroll-Studie an 2.049 Patienten und 1.123 Kontrollen. Als Fälle wurden Patienten gewählt, die so starke Arthrosebeschwerden an Knien oder Hüfte aufwiesen, dass sie wegen eines eventuellen Gelenkersatzes in die Klinik kamen. Die Kontrollgruppe hatte weder Symptome, noch gab es im Röntgen Hinweise auf eine Knie- oder Hüftgelenksarthrose. Bei allen Teilnehmern wurden Röntgenaufnahmen der Hände gemacht, um die Fingerlängen mit drei verschiedenen Verfahren exakt bestimmen zu können.

Verblindet wurden die Röntgenaufnahmen der Hände mit denen der Knie und Hüften verglichen. Wie erwartet, hatten Männer eine 2,5-fache Wahrscheinlichkeit, einen kürzeren Zeige- als Ringfinger zu haben. Dieses Muster der Fingerlängen war mit einem erhöhten Risiko für eine Arthrose verbunden, und zwar an irgendeiner Stelle des Knies, der Hüfte oder den Fingergelenken. Eine Gonarthrose war fast doppelt so häufig, bei Frauen sogar noch wahrscheinlicher. Das Risiko war unabhängig von bekannten Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, BMI, Gelenkverletzungen oder körperlicher Inaktivität.

Quelle: ORTOPÄDIE & RHEUMA vom 21.01.2008