19.12.2005
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Bundesverband
Ulla Schmidt: Patientinnen und Patienten sollen im Internet unabhängige Informationen vorfinden
Eine Übersicht verschiedener Internetseiten mit Informationen rund um das Thema Gesundheit
Weil unabhängige Seiten nicht immer leicht von Laien erkannt werden, hat das Bundesministerium für Gesundheit im Anhang eine Übersicht mit den wichtigsten Internetseiten beigefügt. Diese Internetseiten beschäftigen sich mit den Themen Medikamente, Medizinberatung, Selbsthilfe, Qualität, strukturierte Behandlungsprogramme, Aufklärung und Pflege. Darüber hinaus weisen auch aktuelle Broschüren des Bundesministeriums für Gesundheit auf unabhängige Institutionen, die sachgerecht Auskunft zu den unterschiedlichsten gesundheitsrelevanten Fragen geben können, hin. So ist beispielsweise die Broschüre „Sicherung der Qualität im Gesundheitswesen“ (August 2005) unter www.bmg.bund.de einzusehen.
Wichtige Internetseiten mit Informationen rund um das Thema Gesundheit1. Qualität von Websiteswww.afgis.de
Das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) e.V. ist ein auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit erfolgter Zusammenschluss von Verbänden, Unternehmen und Einzelpersonen zur Förderung der Qualität von Gesundheitsinformationen. Hier wird über die vom afgis e.V. entwickelten Qualitätsstandards für Gesundheitsinformationen und über Aktivitäten von afgis e.V., wie beispielsweise die Qualitätslogovergabe, informiert. Verbraucher und Patienten können anhand der afgis-Transparenzkriterien die Qualität eines Angebots jederzeit überprüfen und leichter einschätzen, ob die Inhalte auf den jeweiligen Internet-Seiten wirklich seriös sind und als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dienen können.
2. Arzneimittel und Medizinberatungwww.iqwig.de
Das IQWiG wurde am 1. Juni 2004 als private Stiftung gegründet und ist im Auftrag des G-BA oder des Bundesministeriums für Gesundheit tätig. Es ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen für den Patienten untersucht. Das Institut erforscht, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist, und informiert Ärzte und Patienten darüber. Erste Patienteninformationen mit Bewertungen von Arzneimitteln sind auf der Website des Institutes abrufbar. Weitere Themen sind in Bearbeitung.
www.stiftung-warentest.de/medikamente
„Medikamente im Test“ ist eine Datenbank der wichtigsten Arzneimittel von der Stiftung Warentest. Sie ist unterteilt in zwei Bereiche:
• die am häufigsten gekauften rezeptfreien Mittel mit Schwerpunkt Selbstbehandlung sowie
• die wichtigsten vom Arzt verschriebenen Mittel.
Mithilfe des Internetangebots können wichtige Informationen zu selbst gekauften Mitteln abgerufen und ausgewertet werden. Zudem werden verordnete Medikamente bewertet. „Medikamente im Test“ ist zu einem großen Teil kostenfrei. Wenn Seiten aufgerufen werden, die kostenpflichtig sind, erhält der Nutzer zunächst Informationen zu den anfallenden Kosten und den Zahlungsmodalitäten.
www.patienten-information.de
Die Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin ist eine gemeinsame Einrichtung der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Kern des Informationsangebotes sind deutschsprachige Behandlungsinformationen zu verschiedenen Erkrankungen für Patienten und Laien, die entsprechend der Auswahlkriterien nach frei verfügbaren internationalen Richtlinien für gute Patienteninformationen (DISCERN-Kriterien) begutachtet worden sind.
3. Selbsthilfewww.nakos.de
Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) ist die bundesweite Aufklärungs-, Service- und Netzwerkeinrichtung im Feld der Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Deutschland. Betroffene finden im Internet Informationen über Aufklärung und Kontakte im Selbsthilfebereich. NAKOS ist eine Einrichtung des Fachverbandes Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. und besteht seit 1984.
www.bagh.de
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e.V. (BAGH) ist die Vereinigung der Selbsthilfeverbände behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen in Deutschland. In Ausgestaltung des Sozialstaatsgebots des Grundgesetzes tritt die BAGH unter den Grundsätzen der Selbstbestimmung, Selbstvertretung, Normalisierung, Integration und Teilhabe für die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung behinderter und chronisch kranker Menschen ein.
www.deutsche-alzheimer.de
Auf den Internet-Seiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) finden sich Informationen rund um das Thema Demenz (insbesondere zur Alzheimer-Krankheit), hilfreiche Tipps und Adressen. Die DAlzG und ihre Mitgliedsgesellschaften sind Selbsthilfeorganisationen. Sie setzen sich bundesweit für die Verbesserung der Situation der Demenzkranken und ihrer Familien ein.
4. Strukturierte Behandlungsprogrammewww.die-gesundheitsreform.de
Hier finden Sie (unter dem Stichwort „Zukunft entwickeln“ –„Strukturierte Behand-lungsprogramme“) ausführliche Informationen, Praxisbeispiele und Expertenbeiträge zur strukturierten Behandlung von chronisch kranken Patientinnen und Patienten. Strukturierte Behandlungsprogramme (Disease Management Programme, DMP) wurden mit dem Ziel der Verbesserung des Behandlungsablaufs und der Qualität der medizinischen Versorgung chronisch Kranker eingeführt. Die rechtlichen Grundlagen dieser Programme sind auch unter www.bmg.bund.de (Stichwort „Gesetze/Gesetzliche Krankenversicherung“) abrufbar.
www.dmp-aok.de
Die Durchführung der strukturierten Behandlungsprogramme ist gemäß § 137 f SGB V eine Aufgabe der gesetzlichen Krankenkassen (als freiwilliges Leistung-angebot). Umfangreiche Informationen zu den konkret angebotenen Programmen und Programminhalten sind in der Regel im Internetangebot der jeweiligen Krankenkassen zu finden (hier z. B. zu Programmen der AOK).
5. Aufklärungwww.bzga.de
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Ziel, die Bereitschaft der Menschen zu einem verantwortungsbewussten, gesundheitsgerechten Verhalten und zur sachgerechten Nutzung des Gesundheitssystems zu fördern. Dort sind Informationen und kostenlose Broschüren zu Themen wie Suchtprävention, gesunde Ernährung und Familienplanung zu finden.
6. Pflegewww.hilfe-und-pflege-im-alter.de
Der Internetratgeber „Hilfe und Pflege im Alter“ (KDA) bietet einen Überblick und erläutert anschaulich die vielfältigen Hilfen und Dienstleistungen, die für Ältere angeboten werden. Das Spektrum reicht von Beratungsstellen über ambulante Dienste bis hin zur Finanzierung der häuslichen Pflege. Älteren Menschen und ihren Angehörigen soll mit dieser Internetseite dazu verholfen werden, die Angebote und Hilfeleistungen zu finden und zu nutzen, die für ihre individuelle Situation angemessen sind.