12.10.2006
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Bundesverband
Welt-Rheuma-Tag: 12. Oktober 2006 - Eine bessere Versorgung rheumakranker Menschen ist möglich
Ulla Schmidt begrüßt Aktionsplan der Deutschen Rheuma-Liga zur Verbesserung der Situation bei Rheuma
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat auf einer Vorab-Pressekonferenz der Deutschen Rheuma-Liga zum Welt-Rheuma-Tag in Berlin von der Deutschen Rheuma-Liga deren Aktionsplan „Rheuma braucht eine Stimme“ entgegengenommen. Bei der Übergabe des Aktionsplans erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „An Rheuma erkrankte Menschen haben große Belastungen zu tragen\". Das bedeute meist ein Leben lang Einbußen an Lebensqualität und Einschränkungen im Alltag. Notwendig sei mehr Wissen um diese Krankheit, mehr Vorbeugung und Gesundheitsförderung, eine gute medizinische Versorgung und auch mehr Forschung. \"Alle diese Aufgaben werden durch die Arbeit der Deutschen Rheuma-Liga gefördert und unterstützt“, sagte die Ministerin. „Ich bin sicher, dass der Aktionsplan das gemeinsame Anliegen, die Situation der Kranken zu verbessern und die Gesundheitsförderung zu stärken, weiter bringen wird.“ Auch für die rheumatischen Erkrankungen sei die Prävention von ganz entscheidender Bedeutung. \"Gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung sind die entscheidenden Faktoren, um vorzubeugen – aber auch, um die Lebensqualität zu erhöhen\", betonte die Bundesgesundheitsministerin.
Mit dem Aktionsplan richtet sich die Deutsche Rheuma-Liga an alle, die Verantwortung tragen und ihren Part haben in der Betreuung und Versorgung rheumakranker Menschen, erläuterte Professorin Dr. Christine Jakob, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Der Maßnahmenplan beinhaltet für einzelne Krankheitsbilder, wie Arthrose, entzündliches Rheuma, Fibromyalgie oder auch Rheuma bei Kindern, konkrete Empfehlungen zur Prävention, medizinischen Versorgung, Rehabilitation, sozialen Sicherung und Forschung.
Unter dem Motto „Rheuma braucht eine starke Stimme“ wird die Deutsche Rheuma-Liga in den kommenden Wochen und Monaten Gespräche auf Bundes- und Landesebene führen mit Verantwortlichen in Ministerien, Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärzteorganisationen, um Schwachstellen aufzuzeigen und auf längere Sicht Verbesserungen zu erreichen. Zunächst gehe es dabei um einen besseren Zugang zum Rheumatologen.
Welch schicksalhafte und letztlich für die Allgemeinheit kostenträchtige Folgen es hat, wenn Patienten nicht vom Rheumatologen mit betreut werden, zeigen Ergebnisse der Kerndokumentation der Deutschen Rheumaforschungszentren. Professorin Dr. Gromnica-Ihle, Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, berichtet von einer Stichprobe der Berliner Kerndokumentation: „Die Auswirkungen waren, dass nach drei Jahren 57 % der nicht-rheumatologisch betreuten Patienten und nur 28 % der Patienten in rheumatologischer Mitbehandlung auf Grund ihrer Rheumatoiden Arthritis (RA) arbeitsunfähig waren.“ Positiv ausgedrückt: Wer gut betreut wird, hat gute Aussichten, trotz schwerer Krankheit weiter im Beruf zu bleiben.
Weitere Informationen unter www.rheuma-liga.de