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Mit einer jährlichen Medikamentenspritze kann jetzt chronische Knochenentkalkung (Osteoporose) in Schach gehalten werden. Diese Weltneuheit wurde jetzt vom Uniklinikum Düsseldorf und dem Westdeutschen Osteoporosezentrum vorgestellt.

Mit einer jährlichen Medikamentenspritze kann jetzt chronische Knochenentkalkung (Osteoporose) in Schach gehalten werden. Diese Weltneuheit wurde jetzt vom Universitätsklinikum Düsseldorf und dem Westdeutschen Osteoporosezentrum am Klinikum Leverkusen vorgestellt. Fünf Milligramm des Wirkstoffes Zoledronsäure, einmal im Jahr intravenös verabreicht, sollen das Leiden der Betroffenen verringern können.

In einer Studie wurde das Mittel an über 7 7000 Patientinnen über einen Zeitraum von drei Jahren getestet. Dabei nahm die Häufigkeit der Knochenbrüche an den für Osteoporose typischen Körperstellen wie Wirbel, Schenkelhals und Hüfte um bis zu 70 Prozent ab. Die Sterblichkeitsrate, speziell bei Menschen mit Hüftfraktur, konnte um 28 Prozent gesenkt werden. Damit weist die Spritze eine deutlich höhere Wirksamkeit auf als bisherige Osteoporose-Medikamente.

Damit die üblicherweise in Tablettenform verabreichte Standardtherapie anschlägt, müssen also täglich, wöchentlich oder monatlich Tabletten eingenommen werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass zirka jede zweite Tablette vergessen oder falsch eingenommen wird. Außerdem treten nicht selten schmerzhafte Nebenwirkungen wie Magenreizungen und Speiseröhrenschäden auf. Studien zufolge brechen nach sechs Monaten sogar 50 Prozent der Patienten die Therapie ab. Mit der Spritze können laut Professor Johann Ringe vom Osteoporosezentrum all diese Probleme umgangen werden. Die Jahresspritze erfolgt beim Arzt . Zudem werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.

Weltweit sollen mehr als 200 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen sein, allein in Deutschland leiden rund sieben Millionen Menschen daran. Bei ihnen verlieren die Knochen an Masse, wodurch sie porös und instabil werden. Mit dem Fortschreiten der Krankheit steigt das Risiko, schon durch alltägliche Handgriffe Knochenbrüche zu erleiden. Hierzulande sind täglich gut 1 500 Knochenbrüche auf Osteoporose zurückzuführen. Besonders komplizierte Brüche können durch ihren langen Heilungsprozess Folgeerkrankungen hervorrufen.

Hervorgerufen wird die chronische Knochenentkalkung meist durch Kalzium- und Vitamin-D-Mangel. Dieser wiederum kann unterschiedliche Ursachen haben: Magersucht, Diätfehler oder eine dauerhafte Mangelernährung, Darmerkrankungen, Hormonveränderungen aufgrund von Schwangerschaft oder Menopause. Aber auch der sinkende Spiegel des Hormon Östrogen ist mit dafür verantwortlich sowie ein zu hoher follikelstimulierender Hormonspiegel. Tanja Albat/mp

Quelle: Global press 18.10.2007