Auswirkungen von Hitze
Aus dem vergangenen Jahr lernen und jetzt vorbereiten auf die möglichen Hitzewellen im Jahr 2025. Als Verband informieren wir über mögliche Maßnahmen und ermitteln auch 2025 wieder konkrete Auswirkungen auf Therapeut*innen und Patient*innen.

Save the date - Hitzeaktionstag 2025
Save the date - Hitzeaktionstag 2025
Am 4. Juni 2025 findet der dritte bundesweite Hitzeaktionstag statt. Physio Deutschland beteiligt sich von Anfang an an der gemeinsamen Aktion, die mit mehr als 50 Organisationen veranstaltet wird. Im Jahr 2024 hat Physio Deutschland erstmals eine Erhebung zu den Auswirkungen von Hitze in der Physiotherapie durchgeführt. Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024 fließen nun konkret in die Vorbereitungen auf die Hitzeperioden in diesem Jahr ein.
Ergebnisse der Hitze-Umfrage 2024: Auswirkungen deutlich, Maßnahmen ausbaufähig
An der Online-Umfrage in den Monaten August und September 2024 haben insgesamt 499 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen. Die Teilnehmenden kamen aus allen Bundesländern. 89 Prozent arbeiten in einer Physiotherapiepraxis und 58 Prozent davon in Vollzeit. Die Auswirkungen der Hitze bei der Arbeit waren mehr als deutlich: 67 Prozent haben über vermehrte Müdigkeit berichtet, 48 Prozent über geschwollene Beine oder Hände und mehr als 42 Prozent über Kopfschmerzen. Mögliche Anpassungen oder Unterstützungsmöglichkeiten in Hitzeperioden seitens der Politik stecken aktuell eher noch in den Kinderschuhen. Zwar geben mit 94 Prozent an, dass sie ausreichend Wasser beziehungsweise Flüssigkeit während der Arbeit zu sich nehmen können. Allerdings gibt es bei 78 Prozent der Teilnehmenden noch keinen Hitzeschutzplan an der Arbeitsstätte. 70 Prozent sagen, dass Hitze bislang noch kein Thema war oder bislang keine Maßnahmen in Bezug auf Hitzeperioden angedacht/möglich sind.
Im Hinblick auf die Patient*innen und den Auswirkungen auf die Physiotherapie zeigen die Kolleginnen und Kollegen großes Verständnis und untermauern mit den Angaben die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Hitze mit in die physiotherapeutische Aufklärung und Unterstützung einzubauen. So gaben 82 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie ihre Patient*innen über mögliche Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit informieren. 76 Prozent weisen ihre Patient*innen beispielsweise darauf hin, wie wichtig es ist, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen – besonders bei anhaltender Hitze.

Mit der Befragung ermitteln wir als berufsständige Vertretung der Physiotherapeut*innen Informationen, auf deren Grundlage wir physiotherapiespezifische Informationen für alle Kolleginnen und Kollegen sowie für die Patient*innen zusammenstellen können. Gleichzeitig können wir unsere berufspolitischen Forderungen untermauern und erste Erkenntnisse aus der Physiotherapiebefragung „Hitze“ in den politischen Diskurs einbringen“, erklärt Minettchen Herchenröder, die Wichtigkeit, berufsspezifische Daten zum Thema Hitze zu erheben. Auch die wenigen negativen Rückmeldungen nehmen wir zur Kenntnis.
Vielfältige Aktivitäten in 2025
Die Vorbereitungen auf den Hitzeaktionstag 2025 Anfang Juni laufen auf Hochtouren. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern wie beispielsweise der Bundesärztekammer, Health for future und anderen Beteiligten erarbeiten wir in Workshops unsere politischen Forderungen, die im Rahmen einer Pressekonferenz im Juni in Berlin vorgestellt werden sollen. Um deren Umsetzung muss sich die neue Bundesregierung aus unserer Sicht prioritär kümmern.
Physio Deutschland bereitet eine Folgebefragung innerhalb der Physiotherapiebranche vor, sodass auch in diesem Jahr aktuelle Zahlen zu den Auswirkungen von Hitze in der Physiotherapie vorliegen werden. Auf Basis der Umfrageergebnisse aus dem letzten Jahr sichten wir die Materialien und passen diese für die nächste Befragung entsprechend den genannten Bedürfnissen weiter an.
Aktuelle Informationen zum Hitzeaktionstag findet Ihr auch immer unter https://hitzeaktionstag.de/.
Als Mitglied in der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) verweisen wir auf die umfangreichen Informationsmaterialien rund um den Hitzeschutz.
Auf Hitze vorbereiten
Die Maßnahmen scheinen auf den ersten Blick banal, aber allzu oft finden die einfachsten Dinge im Alltag nur wenig Einzug. Deshalb fassen wir das Wichtigste hier zum Selbstschutz und für das Gespräch mit Patient*innen zusammen:
- Auf Hitzewellen vorbereiten
- Hitze meiden
- Den Körper vor Hitze schützen
- Ausreichend trinken und leichtes Essen zu sich nehmen
- Hitze aussperren
- Medikamenteneinnahme und Lagerung prüfen
Alle wichtigen Maßnahmen zum Selbstschutz und zum Schutz von anderen sind auf dem aktuellen Hitzeflyer von KLUG beschrieben – einfach hier klicken und den Flyer direkt herunterladen.
Wer diesen Flyer in seiner Praxis oder der Klinikambulanz nutzen möchte, kann diesen bei KLUG online bestellen – hier geht es direkt zur entsprechenden Bestellseite.
Spezielle Informationen für Beschäftigte im Gesundheitswesen
In Zusammenarbeit und dem Austausch von Berufsangehörigen im Gesundheitswesen ist ein Infoblatt entstanden, das Praxisinhaber*innen und leitenden Physiotherapeut*innen eine Hilfestellung bei der Aufklärung der Mitarbeitenden zum Selbstschutz bei Hitze bietet.
Auswirkungen von Hitze auf den Körper
Welche Auswirkungen hat Hitze auf den Körper und was ist dabei zu beachten? Wir informieren und bieten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) ein Informationsplakat für die Praxis zum Herunterladen an. Denn: Hitze kann Auswirkungen auf das Gehirn, die Lunge, das Herz, die Nieren und auch während der Schwangerschaft haben. Mit dem Plakat möchten wir für mögliche Auswirkungen sensibilisieren und Risikogruppen proaktiv informieren.
Anzeichen für Hitzeerkrankungen
- starke Kopfschmerzen
- plötzliche Verwirrtheit
- wiederholtes, heftiges Erbrechen
- trockene, heiße Haut
- Körpertemperatur über 40 Grad Celsius
- Bewusstlosigkeit